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1. Alte Geschichte - S. 55

1879 - Dillenburg : Seel
— 55 — die Folgen desselben in religiöser und sittlicher Beziehung in Sparta nicht weniger geltend, als in Athen. Durch Lysander verleitet, hatte es den Weg zur Seemacht betreten, obgleich offenbar Athen an denselben Bestrebungen zu Grunde gegangen war. Nachdem in Athen die alte Verfassung wieder hergestellt war und noch während die Athener mit Ordnung ihrer inneren Angelegenheiten beschäftigt waren, erhob sich Sparta zum Haupte aller Staaten des Festlandes und der kleinasiatischen Colonien. Da hieraus der persische Statthalter Tissapherues Anstrengungen machte, die letzteren wieder unter die Herrschaft der Perser zu bringen, leistete ihnen Sparta unter seinem Könige Agesilans Hülfe. Dieser schlug den Tissaphernes bei Sardes, eroberte die Städte in Phrygien und Bithynien und wollte gerade den Krieg mitten in Persien fortsetzen, als es einem andern Statthalter gelang, mehrere Staaten, darunter Korinth, Theben und Argos, zum Abfall von Sparta zu bringen und so den korinthischen Krieg zu veranlassen. Da die Spartaner unter Lysander eine bedeutende Niederlage erlitten, so wurde Agesilaus von dem asiatischen Kriegsschauplätze abberufen. Dadurch freigeworden, stellten die Perser eine mächtige Flotte auf, mit deren Hülfe die Athener unter Konon die Spartaner schlugen, ihre Seemacht brachen und darauf sämmtliche an der Küste liegenden Staaten zum Abfall von Sparta brachten. Mit persischer Hülse wurde nun auch Athens Befestigung wieder hergestellt und Athen das Streben nach der Vorherrschaft zur See ermöglicht. Um dies letztere zu verhindern, schloß Sparta mit Persien den schimpflichen antalcidifchen Frieden (387), in welchem es die Oberherrschaft Persiens über die griechischen Colonien und die Freiheit und Selbstständigkeit aller griechischen Staaten anerkannte. b. Th eben's Erhebung. Trotzdem Sparta die Selbstständigkeit aller Staaten anerkannt hatte, fuhr es doch fort, den peloponnesischen Bund wieder zu befestigen und selbst mit Gewalt Städte zur Theilnahme an demselben heranzuziehen. Ans dieser Veranlassung gerieth Sparta auch in Krieg mit der Stadt Olynth (auf der thrazifchen Halbinsel). Auf dem Zuge dorthin besetzte der spartanische Feldherr mitten im Frieden Thebens Burg Kadmea, vertrieb die Volks-Partei und setzte den Adel in die Herrschast ein. Die Vertriebenen fanden in Athen freundliche Aufnahme. Wohl mußte Sparta seinen Feldherrn bestrafen; aber die Besatzung war und blieb in Theben. Die Partei der Vertriebenen

2. Alte Geschichte - S. 59

1879 - Dillenburg : Seel
— 59 — 12. Alexander der Große. a. Makedoniens Herrschaft. Die macedonischen Könige waren zur Zeit der Perserkriege den Persern zinsbar geworden. Nach der Schlacht von Platää warfen sie das persische Joch ab und wandten sich mehr und mehr gegen Griechenland. Einer der Könige, Archelaus, führte griechische Bildung in Maeedonien ein, gab dem Lande eine nach griechischem Muster getroffene Heereseinrichtung, baute feste Städte, sowie Landstraßen zur Beförderung des Handels. Ein andrer, Alexander Ii., gerieth mit Theben in Kampf, wurde von Pelopidas zum Frieden gezwungen und mußte seinen Bruder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser erwarb sich dort im Hause des Epamiuoudas große Kenntnisse, besonders in der Staats- und Kriegskunst. Als sein Bruder plötzlich ermordet wurde, floh er aus Theben und wußte, nachdem er die Zügel der Regierung ergriffen, dieselben gegen mehrere andere Thronbewerber festzuhalten und sich durch eine von ihm erfundene Heeresordnung (die maeedonische Phalanx), durch Tapferkeit und Klugheit auf dem Throne seiner Väter zu behaupten. Philipps Plan ging dahin, sein Reich zu erweitern und mit Hülfe der Griechen das mächtige Perserreich anzugreifen. Als Athen in dem Bundesgenossenkrieg beschäftigt war, nahm er mehrere atheuäische Küstenstädte und einen Theil von Trazien weg. Ein dabei in seine Hände gefallenes Goldbergwerk lieferte ihm die Mittel zu weiteren Kriegsnnternehmnngen. Als bald darauf in Thessalien Zwistigkeiten entstanden, stellte sich Philipp auf Seite des Adels und unterstützte diesen; von der andern Partei wurden dagegen die Phoeier zu Hülse gerufen. Da eilte Philipp herbei, schlug die Phoeier und machte Thessalien zu einer macedonischen Provinz. Aber noch immer blieb Griechenland ruhig; nur ein Mann in Athen, Demosthenes, erkannte die Gefahr und bemühte sich daher mit allen Kräften seines Geistes, die Griechen zum Widerstreben gegen Philipps Pläne zu veranlassen. Er hielt eine Anzahl gegen Philipp gerichtete, mit beißendem Spott und scharfer Satyre gewürzte Reden, feine sogen. Philippiken. Aber seine Mühe war vergeblich; Philipp hatte überall, auch in Athen seine bezahlten Freunde, welche dem Demosthenes entgegenwirkten. Selbst als Philipp wieder eine größere Anzahl griechischer Städte, darunter das feste und bedeutende Olynth, unter feine Gewalt gebracht hatte, ließen sich die Athener

3. Alte Geschichte - S. 60

1879 - Dillenburg : Seel
— 60 — durch den Friedensschluß täuschen und zu dem Glauben bringen, es sei nicht auf sie abgesehen. Während der heiligen Kriege (355—345) wurde er von den Thebanern zu Hilft gerufen. Nachdem der Friede unter-|fi Zeichnet war, besetzte er plötzlich die Pässe der Thermopylen und ließ sich an (Stelle der ans dem griechischen Bunde ausgestoßenen Phocier als Mitglied des Bundes aufnehmen. Selbst als Philipp sich auch zum Oberherrn des ganzen Bundes und znm Oberbefehlshaber des Bundesheeres hatte ernennen lassen, blieben die Athener tanb gegen die Warnungen des Demosthenes. Erst als Philipp die Stadt Elatea besetzte und damit der Zugang m ganz Böotien ihm offen war, sah man ein, wie sehr Demosthenes Recht gehabt hatte; aber es war zu spät. Zwar beeilten sie sich jetzt, ein Bündnis mit Theben zum gegenseitigen l338 Schutze zu schließen; sie wurden aber von Philipp in der Schlacht bei Chäronea besiegt, in Folge deren, da auch Sparta sich beugeu mußte, ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel* Da die Feinde des Demosthenes diesem die Schuld an dem Unglücke zuschieben wollten, so ehrte ihn Athen dadnrch, daß es ihm die Gedächtnisrede für die bei Chäronea gefallenen Athener übertrug. Nun gelang es Philipp auch, sein höchstes Ziel zu erreichen. Er berief eine National-Bersammlnng nach Korinth, ans welcher ein Kriegszug gegen Persien beschlossen und Philipp zum Ober-feldherru aller griechischen Truppen mit unbeschränkter Gewalt ernannt wurde. Schon war ein Theil des Heeres nach Kleinasien abgerückt, als Philipp an dem Hochzeitsfefte feiner Tochter Kleopätra in der Stadt Aegä von feinern Leibwächter Pau-336 sanias, wahrscheinlich aus persönlicher Rache, ermordet wurde. v.chr. Seinen Thron bestieg sein Sohn Alexander, nachmals der Große genannt. b. Alexanders Jugend. Alexander war im Jahre 356 v. Chr. in derselben Nacht geboren, als Herostratns den berühmten Dianatempel in Ephesus anzündete. Seines Vaters Freude über die Geburt des Sohnes war so groß, daß er, als er zugleich auch die Nachricht von einer gewonnenen Schlacht erhielt, ausrief, die Götter möchten ihm auch ein Unglück senden, damit es des Glückes nicht zuviel werde. Alexander erhielt eine vortreffliche Erziehung; in allen ritterlichen und kriegerischen Künsten wurde er geübt. Die Pflege und Entwicklung seines Geistes war

4. Alte Geschichte - S. 35

1879 - Dillenburg : Seel
— 35 — jenigett der Besiegten, welche sich der Hoheit der Spartiaten unterworfen hatten, hießen Periöken. Auch diese besaßen Gehöfte, welche aber viel kleiner waren, als die der Spartaner. Den dritten Stand bildeten die Heloten, b. h. diejenigen, welche mit den Waffen Widerstand geleistet hatten. Sie waren keine eigentlichen Sclaven, sondern eine Art Leibeigene, welchen vom Staate ein Grundbesitz zugewiesen wurde, auf dem sie mit Weib und Kind lebten und von welchen sie Pacht zahlten. Sie trugen das auf ihnen lastende Joch nur ungern, und gar manchmal machten sie ihrem Widerwillen durch Ausstäude Luft. Solche Helotenaufstände waren von den Spartiaten sehr gefürchtet, weshalb die Heloten strenge beaufsichtigt wurden. Aus den Spartiaten wurde der Rath der Alten gewählt; dieser bestand aus 28 Männern, die das 60. Lebensjahr überschritten hatten; sie übten die Gerichtsbarkeit, jedoch ohne Verantwortung, aus. Den Vorsitz führten die beiden Könige, welche ihre Würde der Geburt verdankten, im Kriege unumschränkte Befehlshaber waren, im Frieden dagegen mehr Ehre, als Macht besaßen. Später entstand das Amt der fünf Ephoren, welche die Aufsicht über die Geronten (Alten) und die Könige führten und die meiste Macht besaßen. — Kein Spar-tiate durfte fein Gut veräußern; niemand durfte Geld von Gold oder Silber haben, nur eisernes Geld war zulässig. Wohl wurden dadurch viele Verbrechen verhütet, aber Handel und Verkehr wurden gelähmt. Kein Fremder durste sich lange in Sparta aufhalten; kein Spartaner durfte längere Zeit ins Ausland reifen, damit nicht fremde Sitte im Volke Eingang finde. Um Einfachheit und Mäßigkeit zu wecken und zu erhalten, waren öffentliche Mahlzeiten eingerichtet, an denen alle Männer, auch die Könige, Theil nehmen mußten. Die Kost war einfach und derb. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, bestehend aus Schweinefleisch, Essig und Blut. Einst trug ein König in Asien, der viel von dieser Suppe gehört hatte, Verlangen darnach. Er ließ einen spartanischen Koch sommert, welcher ihm diese «Luppe bereiten mußte. Aber sie wollte ihm nicht schmecken. Da sagte der Koch: „Ich habe mirs gedacht, denn diese Suppe schmeckt nnr dem, der vorher tüchtig gearbeitet und im Eurotas gebadet hat." c. Erziehung der Kinder. Die Kinder gehörten von ihrer Geburt an dem Staate, auf dessen Kosten sie vom siebenten Jahre an erzogen wurden. Sobald ein Kind geboren war, wurde es dem Vater vor die Füße gelegt. Hob er es auf, so wurde es der Mutter zurückgebracht, die es selbst säugte. Ließ er das Kind 3*

5. Alte Geschichte - S. 41

1879 - Dillenburg : Seel
— 41 — die Hauptstadt des persischen Stadthalters, nahm sie ein und vertrieb den Statthalter. Bald daraus wurde die Stadt durch eine große Feuersbrunst zerstört, worauf die Landbewohner über die Ionier herfielen und sie mit Hülse des persischen Heeres an die Küste zurückdrängten. Da das griechische Heer ernste Anstrengungen scheute, so ging auch die Seeschlacht bei der Insel Lade 494 (494 v. Chr.) verloren. Damit war der Ausstand niedergeschla- »• gen. Die meisten Städte erfuhren harte Strase, besonders Milet; die Stadt wurde zerstört, und ihre Einwohner wurden in die Sclaverei geschleppt. Jene Hülfe, welche Athen den kleinasiatischen Griechen geleistet, war die Ursache zu den Perserkriegen. In diesen Zeigte es sich recht deutlich, was Gesittung, Bildung und Vaterlandsliebe gegen noch so große, knechtisch gesinnte Massen vermag. b. Der erste Perserkrieg. Weil Athen durch die den Mile- 493 siern geleistete Hülse seindlich gegen das Perserreich aufzutreten v. Chr. gewagt hatte, wollte Darms es züchtigen. Zugleich sollten die Eroberungen im Westen Entschädigungen für die mißglückten Züge gegen den Norden sein. Im ersten Kriege sandte Darins ein Heer und eine Flotte unter dem Befehle feine Schwiegersohnes Mard 0 nins gegen Griechenland ab. Allein die Flotte scheiterte am Vorgebirge Athos, und das Landheer hatte harte Kämpfe mit den Völkerschaften in Thrazien zu bestehen. Doch wurden alle Küstenbewohner bis nach Thessalien hin unterworfen. Mar-donius sandte Boten nach Griechenland, um Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung zu fordern. In den meisten griechischen Staaten unterwarf man sich, nur in Athen und Sparta nicht. Daselbst tödtete man sogar die Boten des Darius. c. Der zweite Perserkrieg. Durch die Behandlung der 490 Boten gereizt, sandte Darius im Jahre 490 ein zweites Heer v. Chr. unter den Satrapen Dätis und Artaphernes nach Griechenland. Nachdem es mehrere griechische Inseln unterworfen und auch Eretria auf Euböa für die den Ioniern geleistete Hülfe gezüchtet hatte, landete das persische Heer an der Küste von Attika. Da das Heer nur wenige Meilen von Athen stand, so baten die Athener in Sparta um schleunige Hülse. Die Spartaner aber gaben vor, sie dürften nach Vorschriften ihrer Religion vor Vollmond nicht ins Feld ziehen. So war denn Athen auf sich allein angewiesen; nur das kleine Plcitää versprach Hülse. Nur 9000 Athener und 1000 Plattier zogen gegen das mehr

6. Alte Geschichte - S. 43

1879 - Dillenburg : Seel
— 43 — jedoch eine Annäherung derselben und führte bald zu offener Feindschaft, da Aristides die Ausführung der ehrgeizigen Pläne des Themistokles zu hindern wußte. Durch die Anklage, daß Aristides nach der Alleinherrschaft strebe und daß das Gelingen seines Planes seines großen Anhanges wegen zu befürchten sei, brachte Themistokles es dahin, daß sein Gegner durch den Ostracismus oder das Scherbengericht (so genannt, weil in der Volksversammlung jeder Bürger sein Urtheil aus kleine Täfelchen oder Scherben schrieb) aus Athen verbannt wurde. Da jetzt Themistokles den meiilen 486 Einfluß im Staate hatte, so veranlaßte er die Athener, zunächst ihre Flotte D. Chr. zu vergrößern, weil er voraussah, daß in einem neuen Kriege gegen die Perser" Athen nur durch die Flotte gerettet werden könne. d. Der dritte Perserkrieg Schon drei Jahre lang plante Darins einen neuen Feldzug; aber noch vor der Ausführung starb er im Jahre 485 ü. Chr. Sein Sohn und Nachfolger Xerxes willigte nur ungern in die Fortsetzung des Krieges. Ungeheure Rüstungen waren zu diesem Feldzuge gemacht worden. Im Frühlinge des Jahres 480 setzte sich das Heer von Sardes aus in Bewegung gegen Griechenland. Xerxes selbst stand an der Spitze des Heeres, welches über anderthalb Millionen Menschen zählte; 1200 Schiffe bildeten eine Flottenmacht, der Griechenland nicht widerstehen zu können schien. Als das Landheer an die Dardanellen kam. ließ Xerxes zwei Brücken bauen, um das Heer hmüberznsühren. Aber ein Sturm zerstörte die Brücken. Da ließ Xerxes das Meer peitschen und den Baumeister todten. Zwei andre Brücken wurden erbaut. Nach deren Vollendung goß Xerxes aus goldner Schale ein Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für seine Waffen. Dann begann der Marsch über die Brücken, der sieben Tage und sieben Nächte hinter einander währte. Das Landheer zog nach Unterwerfung der zunächst wohnenden Völkerschaften durch Trazien und Macedonien und fiel in Thessalien ein. Da sandten die meisten griechischen Staaten Boten und ließen Xerxes ihre Unterwerfung ankündigen. Nur Athen, Sparta, Platää und Tespiä rüsteten sich zum Widerstand. Das von ihnen zusammengebrachte Heer stellte sich den Per fern bei den Gebirgspässen von Thermopylä entgegen. Die griechische Flotte erwartete an der Nordspitze von Euböa die persische Flotte, für welche Xerxes das Vorgebirge Athos hatte durchstechen lassen, um ein abermaliges Scheitern zu verhindern. Im Juli des Jahres 480 v. Chr. trafen die Perser an den Eng- 480 Pässen von Thermopylä ein. Xerxes schickte Boten an den An- v. Chr. führet der Griechen 'und ließ die Ablieferung der Waffen fordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als Xerxes wieder

7. Alte Geschichte - S. 45

1879 - Dillenburg : Seel
— 45 — stides, der in dieser Noth aus der Verbannung zurückberufen worden und eben eingetroffen war. Dieser bestätigte den Griechen, daß sie eingeschlossen seien. Unter den Augen des Xerxes, der an dem nahen Ufer auf einem goldnen Stuhle saß, erfolgte der Angriff. Den persischen Schiffen war jedoch ihre Größe und ihre Zahl in der kleinen Bucht sehr hinderlich; die griechischen Schiffe hatten den Vortheil der schnelleren Bewegung. Bald entstand Unordnung und Verwirrung in der persischen Flotte; ein Theil derselben ging durch die Tapferkeit der Griechen zu Grunde; ein Theil scheiterte, und der Rest ergriff die Flucht, von den Griechen verfolgt. So gewannen die Griechen die Seeschlacht bei Salamis im Jahre 480 v. Chr. Der Rest der 480 geschlagenen Flotte sammelte sich bei Athen, und Xerxes ließ von 11' )r' da ans einen Damm nach der Insel Salamis bauen, um die dortigen Griechen zu vertilgen. Da ließ ihm Themistökles sagen, die Griechen beabsichtigten, die Brücke am Hellespont abzubrechen und so seine Rückkehr abzuschneiden. Xerxes entsandte schnell seine Flotte zum Schutze der Brücken, er selbst eilte auf dem Landwege dahin. Doch ließ er den Mardonins mit einem Heere von 30 000 Mann in Thessalien und Maeedonien überwintern, um im nächsten Frühjahre die Athener wieder anzugreifen. Mar-donins zog im Frühjahre wieder gegen Athen und forderte es zu einem Bündnisse auf; Athen aber ging nicht darauf ein, weshalb Mardonins die Stadt zum zweiten Male einnahm und alles, was noch übrig geblieben ober wieber hergestellt war, verwüsten ließ. — Themistökles aber galt als Befreier und Erretter seines Vaterlandes. Die Spartaner hatten sich mit den übrigen Griechen über die Landenge von Korinth zurückgezogen, um diese und den Peloponnes zu vertheidigen, Athen also im Stiche zu lassen. Da brachte es Aristides dahin, daß dieser Plan aufgegeben und der Widerstand gegen die Perser gemeinsam organisirt wurde. Das Heer der Griechen wurde auf 110 000 Mann gebracht; an der Spitze stand der Spartaner Pausanias. Im September 479 479 kam es zwischen beiden Heeren zur Schlacht bei Platää, in D-6^r-welcher die Perser völlig geschlagen und so „Griechenlands Gesittung und Bildung vor asiatischer Barbarei vollends gerettet und gesichert wurde."*) Von dem ungeheuren'perserheere entkam nur der Theil, der schon vor der Schlacht nach dem Hellespont *) So Dittmar.

8. Alte Geschichte - S. 48

1879 - Dillenburg : Seel
— 48 — Berufung Cimons. Zurückgekehrt brachte (Simon zunächst einen Waffenstillstand mit Sparta auf 5 Jahre zu Stande und wandte dann die ganze Kraft Athens wieder gegen Persien. So unterstützte er die Egypter mit einer neuen Flotte, schlug die Perser zur See, landete auf Cypern und wollte nach Kleinasien über-449 setzen, als er 449 erkrankte und starb. Nach seinem Tode ruhte D. Chr. der Krieg gegen die Perser bis zur Zeit Alexanders des Großen. d. Athens Glanz. Nun trat Perlfles an die Spitze der Verwaltung Athens, das sich unter seinem Regimente zur höchsten Blüte und zum größten Glanze erhob. Die Beute aus den Eroberungen Cimons und der nach allen Seiten ausgedehnte und ausgebeutete Handelsverkehr brachte einen Reichthum nach Athen, der zur Befriedigung des Strebens nach sinnlichem und geistigem Genusse hinreichte. Perlkles war der Mann dazu, Athen auf die Spitze feiner Macht zu bringen; neben den ausgezeichnetsten Geiftesgaben befaß er eine hinreißende Beredsamkeit (die Athener sagten von ihm, er trüge den Donner und Blitz auf feiner Zunge), eine große Ruhe und Gelassenheit und eine unbestechliche Uneigennützigkeit. Er verlegte den Sitz der Bundeskaffe von Delos nach Athen, und von da an betrachteten Me Athener diese mehr und mehr als ihr Eigenthum. Aus dieser Kaffe entnahm er auch die Mittel zur Verschönerung Athens. So ließ er die Stadt und besonders die Burg (Acröpolis) durch großartige Bauwerke und Acropolis.

9. Alte Geschichte - S. 50

1879 - Dillenburg : Seel
— 50 — beschützten ihre Stadt und verheerten mit der Flotte die pelopon-nesischen Küsten. Da sich das Landvolk vor den Spartanern nach Athen geflüchtet hatte, so war in dieser Stadt eine ungeheure Menschenmenge vereinigt. Unter dieser brach im Jahre 430 eine furchtbare Pest aus, welche 3 Jahre lang wüthete und einen großen Theil der Einwohner hinraffte. Auch Perikles erlag ihr, und mit ihm verlor Athen seine Hauptstütze. Zwar stellte man den weisen und besonnenen Nicias an die Spitze, aber seine Pläne wurden durch den vom Volke ihm beigegebenen Kleon (mit dem Zunamen „der Gerber") vereitelt, so daß ein gewisser und bedeutender Ersolg in dem Kriege nicht zu erringen war. Ansangs waren die Athener glücklich; es gelang ihnen sogar, die ganze Besatzung einer Insel, lauter angesehene spartanische Männer, gefangen nach Athen zu führen. Bald darnach aber erlitten sie in zwei Schlachten völlige Niederlagen. In der letzten fiel auch Kleon, und da in ihm das Haupt der Kriegspartei besiegt war, so gelang es dem Nicias, im Jahre 422 v. Chr. einen fünfzig-422 jährigen Frieden zwischen Athen und Sparta zum Abschluß zu ”• ^r- bringen. Ja, beide Staaten schlossen sogar ein Bündnis gegen die dem Friedensschlüsse nicht beigetretenen Staaten. c. Erneuerung des Krieges. Ju Athen entwickelten sich allmählich Zustände, die dem Leiter des Staates bald das Regieren unmöglich machten. Vergeblich predigte Sokrates durch Wort und That den Weg der Tugend; vergeblich geißelte auch der Schriftsteller Aristöphaues in seinen Lustspielen die Verkehrtheiten der Athener. In seinem Leichtsinn gab sich das Volk der Leitung eines Mannes hin, dessen Ehrsucht, Eitelkeit und Leichtfertigkeit das Herannahen des Verderbens nur beschleunigte. Dieser Mann war Alcibiädes. Alcibiades stammte aus einem angesehenen und reichen Geschlechte und zog durch Schönheit seiner Gestalt, durch seinen lebhaften Geist, durch Leichtsinn und Uebermnth die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich. Schon in seiner Jugend gab er Proben seiner Klugheit und seines Uebermnthes. Einst soll er sich als Knabe, als er auf der Straße Würfel spielte und gerade werfen wollte, einem heranfahrenden Wagen vor die Pferde geworfen und dem Fuhrmann zugerufen haben: „Nun fahre zu, wenn du willst!" worauf der Fuhrmann warten mußte, bis der Wurf geschehen war. Als Jüngling wettete er in einer lustigen Gesellschaft, daß er einem alten angesehenen Manne aus offener Straße einen Streich ins Gesicht geben wolle. Er thats wirklich und lief davon. Am andern Tage jedoch ging er zu dem Greise, bat ihn um Verzeihung und erklärte sich bereit, die Strafe für seine That auf sich zu nehmen. Auf solche Weise erreichte er seinen Zweck, die Angen des Volkes auf sich zu lenken, recht gut. Sein Lehrer war Sokrates;

10. Alte Geschichte - S. 56

1879 - Dillenburg : Seel
hatte mit ihren in Theben noch wohnenden Freunden immer Verbindungen unterhalten. So war es möglich gewesen, eine Verschwörung anzuzetteln und diese endlich zum Sturze der Spartaner ausbrechen zu lassen. Die Seele des Befreiungswerkes waren Pelopldas und Epaminondas. Epaminondas stammte aus einer armen Familie, hatte aber eine vortreffliche Erziehung genossen. Er war ebenso bewandert in den Wissenschaften, als rein und lauter in seinen Sitten. Er hielt die Wahrheit so heilig, daß er sie selbst im Scherze nicht verletzte. Eine Hauplzierde feines Charakters war seine Bescheidenheit; Hochmuth und Ehrgeiz waren ihm fremd. In der Verwaltung seiner Aemter war er äußerst gewissenhaft und trotz seiner Armuth durch Geld nicht zur Untreue zu bewegen. Einem Gesandten des Perserkönigs, der ihm Geld bot, erwiderte er: „Wenn der König etwas von mir verlangt, was zum Wohle meines Vaterlandes dient, so braucht er mir nicht Geld zu bieten; will er etwas, was meinem Vaterlande schadet, so hat er nicht Schätze genug, um mich zu bestechen." Sein Frenud Pelopias war reich, kühn und klug; im Aeußereu und im Charakter so ziemlich das Gegentheil von Epaminondas. Beide stimmten darin überein, daß sie mit glühender Begeisterung und Liebe an ihrem Vater-lande hingen und feine Mühe scheuten, Theben zu einem höheren Range zu erheben. Mehrere der Verschworenen, unter ihnen Pelopldas, wußteu sich bei einem Schneegestöber als Jäger verkleidet in die Stadt Zu schleichen. Sie versammelten sich in dem Hause eines Mitverschworenen, überfielen die Häupter der Gegenpartei bei einem Gelage und tödteten sie. Darauf wurde die Freiheit ausgerufen und allen Vertriebenen die Rückkehr gestattet. Bald war auch die Burg wieder erobert, deren Besatzung man nach Hause schickte. Nun entbrannte der sogen, thebanifche Krieg. Auf Seiten der Thebaner standen die Athener mit ihrem Bunde. Die Spartaner fielen in das thebanifche Gebiet ein, überall Verheerung anrichtend; zugleich belagerten sie Athen von der Seeseite. Aber ein Seesieg der Athener vernichtete den Plan der Spartaner, Athen auszuhungern, und brachte die volle Herrschaft zur See wieder in Athens Hände. Als nun auch die Thebaner unter Pelo-ptdas siegreich gegen die Spartaner waren, traten die Athener aus Eifersucht vom Kriege zurück und schloffen mit Sparta Frieden. So standen dann die Thebaner allein Sparta gegenüber; dessenungeachtet fetzten sie den Krieg fort, und als ein spartanisches Heer in das thebanifche Gebiet einrückte, wurde es von den The-bauern unter der Führung des Epaminondas durch die von ihm 371 erfundene sogenannte schräge Schlachtordnung in der Schlacht v. Chr. bei ßeuctra (371) so vollständig geschlagen, daß alle Furcht
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